Saison 1989/90

Nachdem die Truppe von Spielertrainer Joe Kenyeresz im April 89 die Meisterschaft in der Bezirksliga perfekt gemacht hatte, mussten sie zu Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die Verbandsliga gegen des TSV Simbach antreten.

Schon in Simbach legte man mit einem 19:14 Auswärtserfolg den Grundstock für den Aufstieg. Im Rückspiel vor brechend vollen Tribünen – ein Höllenspektakel veranstalte eine Abordnung aus Nabburg, welche die TB´ler unterstützten und auch die Simbacher hatten ihr Team noch nicht aufgegeben und reisten zahlreich nach Roding – ließen die Rodinger nichts anbrennen. Am Ende war es ein nie gefährdeter 22:16 Sieg und der Aufstieg in die Verbandsliga war geschafft.     


Mit viel Selbstvertrauen gab Joe als Ziel für die Verbandsliga den dritten Platz aus. Um den zu schaffen verpflichtete man vom Zweitligisten Tuspo Nürnberg Edgar Sipos und aus Berlin stieß Rolf Moyzes zur Mannschaft. Außerdem wurde Boris Otte aus der Jugend nach Oben gezogen.


In der Vorbereitung auf die erste Verbandsligasaison der TB Handballer konnte man das heimische, traditionelle 9-Städte Turnier für sich entscheiden.


Anfang Oktober ging es in der Liga los. Gegner in der Saison 1989/90 waren der TV Nabburg, ASV Dachau, Post SV München, TSV Wertingen, FC Augsburg, ESV Ingolstadt, TSV Göggingen, TSV Gilching, TG Landshut und die Topfavoriten der Liga, der TSV Burgau und der TSV Trudering.

 

Zum Auftakt musste man beim FC Augsburg antreten, wo die TB´ler gleich die ersten beiden Punkte entführen konnte. 


Beim ersten Heimspiel in der Verbandsliga kam mit dem TSV Göggingen ein weiterer Neuling nach Roding. Sepp Gründl mit 10 Toren und Edgar Sipos mit 7 Toren waren die Garanten beim deutlichen 24:17 Heimsieg.  

Beim Favoriten in Trudering musste man aber dann die erste Niederlage einstecken, gegen Oberliga-Absteiger München Ost konnten Joe und Co aber wieder mit 21:18 triumphieren. Zu Hause musste man sich dann mit dem TSV Gilching einer sehr routinierten, erfahrenen Mannschaft geschlagen geben. Danach folgte ein Sieg bei Post-SV München.


Ein erster richtiger Höhepunkt kam dann beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Burgau. „TB 03-Express walzte Burgauer Heimnimbus nieder“, konnte man damals in der Zeitung lesen. Zwei Jahre hatte Burgau zu Hause kein Spiel verloren, bis Roding kam und mit einer sehr souveränen Leistung 24:18 gewinnen konnte. Dabei überzeugte vor allem die Abwehr um Klaus Plecher und Torwart Dirk Pfunder. Damit hatte man sich endgültig in der Spitzengruppe festgesetzt.

Nach dem Sieg in Burgau überrollte man zu Hause auch die Ingolstädter Eisenbahner mit einem deutlichen 30:17.

Fast ganz an die Spitze kam man nach dem Derby gegen Nabburg. Der 23:19 Auswärtssieg wurde zwar durch eine rote Karte mit anschließender Sperre für Torwart Pfunder getrübt, in der Tabelle kam man aber bis auf 2 Törchen an den ersten Platz heran. Richtig spannend war es zu diesem Zeitpunkt der Saison. Trudering und Roding  mit 18:4 Punkten und Burgau mit 18:5 Punkten hatten sich schon ein wenig vom Rest der Liga abgesetzt.


Das erste Spiel der Rückrunde in Göggingen brachte einen Dämpfer für die Aufstiegshoffnungen; mit 17:20 musste man sich den Schwaben geschlagen geben. Im nächsten Spiel konnten die TB´ler zwar nicht überzeugen, gegen den Tabellenletzten aus Ingolstadt reichte es aber noch zu einem 24:16 Erfolg.

Im Nachholspiel zu Hause gegen Augsburg ging auch die Leistung wieder nach oben und so wurde der Tabellen-5. 24:21 besiegt werden. Aber auch Trudering und Burgau blieben siegreich und so blieb Roding auf dem 3. Platz der Verbandsligatabelle stehen.

Mit dem TSV Gilching hatte man aus der Vorrunde noch eine Rechnung offen und dementsprechend engagiert ging man bei den Münchnern zu Werke; leichter als erwartet gab es einen deutlichen 20:12 Erfolg. Getrübt wurde die Freude durch eine Verletzung des Chefs Kenyeresz.

Im nächsten Spiel zu Hause gegen Dachau wäre das beinahe schief gegangen. Die letzte Viertelstunde musste Joe dann doch noch eingreifen, mit Schmerzen in der Wade. Auch seinem Einsatz war es dann zu verdanken, dass die Niederlage noch abgewendet werden konnte und man mit 19:17 siegreich war.

Weiterhin gaben sich aber Burgau und Trudering keine Blöße.

In der nächsten Woche sollte sich das ändern. Der TB lag zwar bei der TG Landshut lange Zeit hinten, konnte am Ende aber noch mit 21:18 gewinnen, während der TSV Trudering überraschend zu Hause gegen Dachau den kürzeren zog. Damit waren die beiden vor dem Gipfeltreffen eine Woche später wieder punktgleich auf den ersten beiden Plätzen. Burgau lag mit 7 Punkten auf dem 3. Platz.


Über 700 Zuschauer in der Rodinger Dreifachturnhalle sahen dann die beste Saisonleistung ihres Teams. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gab man dem Favoriten aus München niemals die Chance, hier zu gewinnen. Die Abwehr war Rodings Prunkstück. Kaum ein Feldtor gelang Truderings ansonsten so treffsicheren Toni Schilcher, dabei fand er in Dirk Pfunder immer wieder seinen Meister. Der Rodinger Schlussmann brachte die Gegner zur Verzweiflung. Vorne war es vor allem Sepp Gründl, der neun Mal erfolgreich war; Pfunder auf Sipos hieß es mindestens sechs Mal, so oft konnte sich Sipos in die Torschützenliste eintragen. Mit dem Sieg stand Roding nun an der Spitze der Tabelle.

Schon eine Woche später verabschiedete sich Trudering mit der Niederlage in Burgau aus dem Meisterrennen, während Roding beim Post SV München gewinnen konnte.

Zu Hause gegen Burgau gab es dann den Showdown der Saison. Erneut sahen über 600 Zuschauer eine hochklassige Partie, in der Roding erneut die bessere Mannschaft war. Zur Halbzeit war man schon beruhigend mit 12:6 in Führung, die Gründl gleich nach der Pause auf 13:6 ausbaute; aber Burgau gab nicht auf und nutzte nun Unkonzentriertheiten beim Gastgeber. Vier Tore am Stück machten die Schwaben und Roding konnte sich bei Pfunder bedanken, dass es nicht noch mehr waren. Torjäger Moser (am Ende 9 Tore) machte das 16:12. Die Rodinger Halle zum Tollhaus machten dann Breitmoser und Sipos, die den Vorsprung wieder auf 5 Tore ausbauten. Acht Minuten vor dem Schluss ließen sich das die TB´ler nicht mehr nehmen.

Bereits beim TSV Wertingen konnte Roding sein Meisterstück perfekt machen. 12 Mal war Edgar Sipos erfolgreich, meist per Gegenstoß, eingeleitet von wieder einmal gut aufgelegten Pfunder. Nach dem 20:16 Sieg konnte der kaltgestellte Sekt dann auch aufgemacht werden. Burgau konnte in Nabburg nur einen Punkt holen, damit lag Roding einen Spieltag vor Ende mit vier Punkten vorne.

 

Am letzten Spieltag der Saison 1989/90 kam noch einmal der TV Nabburg nach Roding. Im Derby gab es zwar dann nur ein 19:19, auf dem Spielfeld und auf den Rängen wurde aber auch schon das ganze Spiel über die Meisterschaft und der Durchmarsch in die Bayerische Oberliga gefeiert.

Abschlusstabelle:

1.       TB 03 Roding     493:398                37:7

2.       TSV Burgau        446:393                33:11

3.       TSV Trudering   440:366                32:12

4.       TSV Gilching       418:379               28:16

5.       TV Nabburg       427:406               26:18

6.       FC Augsburg      437:418               24:20

7.       TG Landshut      362:399               21:23

8.       ASV Dachau       393:400               19:25

9.       TSV Göggingen 394:427                17:27

10.   Post München  367:417                14:30

11.   TSV Wertingen 413:481                  8:36

12.   ESV Ingolstadt  370:475                  5:39